Day 52: Beitostølen

Eben bin ich von einem kleinen Skitrip zurück gekehrt. Konnte mich schließlich motivieren nach der Arbeit nochmal ein paar Kilometer im teilweise schon schmelzenden Schnee zurückzulegen. Klingt nicht so ganz plausibel im dunkeln durch einen Wald mit Wölfen zu fahren, ist aber schön weils noch beleuchtet ist. Inzwischen bin ich auch ein bisschen athletischer unterwegs als am Anfang und falle nich mehr so oft hin – wodurch ich die Abfahrten mehr genießen kann. Trotzdem möchte ich von meinem bisher großartigsten Missgeschick erzählen. Die Loipe beginnt 10 Minuten zu Fuß entfernt von meiner Wohnung. Ich hab mir angekommen also die Ski unter die Füße geschnallt und bin losgezogen. Gleich zu Beginn ist eine Art mittelsteiler Hang, wodurch ich ungefähr eine viertel stunde aufwärts im Pflug den Berg hochkraxeln muss. Kurz bevor ich den Scheitel erreicht habe ist mir meine linke Bindung aufgegangen. Es hat ein wenig an die Carrera-Bahnen mit den kleinen Autos erinnert – links und rechts zwei Spuren. Den rechten Ski hab ich sofort abgemacht und in den Schnee neben mir geworfen während sich der andere unhaltbar sich von mir wegzubewegen begann. Wie ein Ski eben so ist rutscht er recht gut – vor allem wenn er sich in einer schönen schmalen Eisbahn befindet. Also bin ich sofort hinterhergerannt und anstatt aufzuschließen konnte ich ihn am Schluss nur noch am Horizont fröhlich durch die Spur abwärts in Tal gleiten sehen. Als ich schließlich ganz unten am Berg angekommen war hat mich ein grinsender Norweger empfangen und mir den Flüchtling überreicht. Dann musste ich gleich den Berg wieder hochrennen um den anderen Ski aufzulesen – damit war ich dann wenigstens ordentlich warm. War auf jeden Fall ein gutes Training heute.

Vor einer Woche hat mich Karina für 4 Tage besucht. Wir haben viele gemütliche Minuten in Cafés verbracht, haben uns bei Vegard einen Abend mit Lammbraten und Wein vergnügt, waren im Nobel Peace Center und haben uns mit Obama beschäftigt, sind Schiff gefahren und waren natürlich auch auf Langlauf-Skis unterwegs. Ich hab Karina über fast 20 km Bergstrecke gejagt und das hat sie wirklich gut gemacht. Der folgende Café auf dem Berg bei Aussicht auf das abendliche Oslo war entschädigend für die Mühe und hat gut getan. Die ersten beiden Bilder geben einen guten Eindruck. Leider ist meine super Sitzkonstruktion im ersten Bild aus zwei Langlaufskipaaren und den Stöcken nich zu erkennen…

Während der letzten Woche habe ich mich am Donnerstag Abend mit einem Couchsurfer namens Jo hier aus Oslo getroffen, der mal ein bisschen Erfahrungen mit Couchsurfing sammeln wollte bevor er selber das Weite sucht. Er hat ein Recording-Studio in der Stadt und macht selber viel Musik – vor allem Hip Hop. Also haben wir einfach mal was unternommen und bei der Gelegenheit habe ich ein bisschen Gitarre auf einem Song eingespielt den er an dem Tag geschrieben und aufgenommen hatte. Sehr schöner Abend mit netten Leuten und interessanten musikalischen Erfahrungen.
Das Ergebnis gibts hier.

Am vergangen Wochenende war ich mit meiner Firma auf einem Skiwochenende in Beitostølen – 3h nördlich von Oslo in den Bergen. Der Trip findet jedes Jahr in ein anderes Skigebiet statt und zählt zu den vielen schönen Sachen die die Firma für ihre Mitarbeiter spendiert. Scheinbar ist das in Norwegen ein wenig anders. Gleich nach dem Ankommen bestand das Sozialprogramm in Snow-Rafting. Wir wurden mit Ski-Doos mit Schlitten dran auf den Berg kutschiert, wo ein Tippie aufgebaut war in dem ein Feuer brannte. Danach wurde das riesige aufblasbare Rettungsboot auf dem Berg aufgestellt und immer 7 Leute sind damit völlig unkontrolliert den steilen Hang runtergeheizt. War so ziemlich das verrückteste was ich letzte Zeit gemacht habe – gerade diese Rückwärtsgeschichte…
Am Samstag war das Wetter wieder herrlich sonnig und die Landschaft beeindruckend – siehe ab 3. Bild (leider sind die meisten Bilder von Skifahren vom Handy, trotzdem schön find ich). Während die Alpen immer aus zackigen Bergen besteht ist in Norwegen jeder Berg ein kleines Hochland mit runden, weißen Hügeln auf der oberen Ebene. Manche Kollegen waren in jenen Langlaufen, andere haben sich auf den zahlreichen Pisten ins vergnügt. Auf letzteren war ich auch mit ein paar netten Kollegen unterwegs – erst auf der “leichten” Seite des Tals und dann auf der anderen. Nur rote und schwarze Pisten mit beeindruckender Aussicht. Und mal wieder hatte ich mehr Probleme mit dem Lift als der Piste. Einmal bin ich aus einem Tellerlift rausgeflogen, wobei ich das für eine wirklich großartige Leistung halte. Wollte dann auf die 3 Meter entfernte eigentliche Piste wechseln und wieder runterfahren, bin aber fast im dazwischenliegenden Schnee stecken geblieben, der mehrere Meter tief war. Habs dann aber irgendwann doch rausgeschafft und dann beim nächsten Versuch im Tellerlift nicht versucht nebenher nach Schokoriegeln in den Hosentaschen zu wühlen…

2 Responses to “Day 52: Beitostølen”

  1. Padde says:

    Hammer Sache mit dem aufgenommenen Track !
    Und interessant, dieser norwegische Rap ;)

  2. konrad says:

    jo, die sprache hört sich voll angenehm an. auch die anderen tracks von ihm haben stil find ich

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